Gebaut ab 1976 bis ca. 1990.
Dies schließt nicht aus, dass Schiffe auch erst in späteren Jahren fertig gestellt wurden, weil zwischen der Auslieferung des Baupaketes und dem ersten Zuwasserlassen in Ausnahmefällen Jahre vergehen konnten. Als Baujahr wird oft das Jahr der Erstwasserung angegeben.
Das W 570 ist ein Beispiel, wie ein Produkt am Markt einschlagen kann wie eine Bombe. Von Februar 1976 bis April 1977 wurden schon 250 Baupakete ausgeliefert. Die Nr. 500 folgte schon im Dezember 78. Danach war der Markt fast gesättigt, denn die nun folgenden ca. 120 Baupakete verteilten sich auf einen Zeitraum von über 10 Jahren.
Zu den Festkielen: Neben dem Standardkiel mit 1,0 m Tiefgang gab es auch einen so genannten Untiefenkiel mit
0,6 m Tiefgang. Dieser ist in der Lateralfläche vergleichbar, weil er deutlich länger ist und auch die aufrichtende Kraft ist ähnlich, weil der geringere Tiefgang durch mehr Gewicht ausgeglichen wurde. Trotzdem segelt das W 570 mit diesem Untiefenkiel besonders am Wind merklich schlechter, weil der Untiefenkiel zu dünn ist und damit praktisch keine Profilierung aufweist. Wer als Eigner auf einen geringeren Tiefgang wie 1,0 m angewiesen ist und die Nachteile des Orginal-Untiefenkiel optimieren will, dem bleibt eventuell eine Sonderanfertigung als Bleikiel mit Totholz. Optimierungen sind natürlich immer eineFrage des Preises (siehe auch getrennte Seite "Ausführungen zu den Festkielen und mögliche Alternativen").
Das W 570 ist ohne Zweifel ein Raumwunder. Es finden sich 4 Kojen und die Kajüte ist geräumig. Dazu trägt die im Vergleich zur Länge große Breite bei und die schmalen Laufdecks neben dem Kajütaufbau. Weil auch die Oberwanten noch im Wege sind, geht man aufs Vorschiff meist über das Kajütdach. Die Segeleigenschaften sind, speziell mit dem Normalkiel mit 1 m Tiefgang, als sehr gut zu bezeichnen. Raumschots kann das Schiffchen richtig ins Surfen kommen und locker 7 Knoten erreichen. Richtig geführt ist auch die Seetüchtigkeit ausreichend groß. Sogar der Atlantik wurde mit dem W 570 schon erfolgreich bezwungen.
Fast alle der insgesamt über 600 ausgelieferten Rümpfe sind mit den rostenden Eisenschrauben verschraubt. Dieses Problem bekommt man in den Griff. Beim Gebrauchtboot-Kauf sollte der Zustand der Schrauben jedoch genau untersucht und im Preis entsprechend berücksichtigt werden (siehe auch Gebrauchtboot-Kauf, rostende Schrauben).
Gebrauchtpreise: Je nach Zustand und Ausrüstung zwischen 3.000,00 € und 7.000,00 €. Der Zustand ist oft schlecht. Wirklich hervorragende oder restaurierte Schiffe können auch deutlich über 8.000,00 € kosten.