Gebrauchtbootkauf

Holzfeuchte als Qualitätskriterium:

Ein sehr aussagekräftiges Kriterium zur Beurteilung eines Holzschiffes ist die Messung der relativen Holzfeuchte. Auch trockenes Holz hat einen natürlichen Feuchtigkeitsgehalt von 8 bis 12 %. Trifft man diese Werte an, wäre das optimal. Bei älteren Schiffen kann man auch noch Holzfeuchtewerte bis knapp 20 % tolerieren, zumal wenn man im Auge behält, mittelfristig etwas dagegen zu unternehmen. Alles was über 25 bis 40 % liegt muss die Alarmglocken schrillen lassen.
Holzfeuchte-Messgeräte funktionieren entweder über eine elektrische Widerstandsmessung, was bedeutet, dass man zwei spitze Elektroden ins Holz drückt. Das kann man natürlich nicht an einer lackierten Außenhaut machen, weil es eine Beschädigung hinterlassen würde.

Ohne jede Beschädigung der Oberfläche funktionieren Messgeräte, die ein Magnetfeld induzieren und über die Dielektrizitätskonstante auf den Wassergehalt schließen. Der Nachteil dieser zerstörungsfreien Messung ist, dass die Werte interpretationsbedürftig sind. Zum Beispiel geht die Materialdicke in die Messung ein, weil das Magnetfeld mehrere Zentimeter tief aufgebaut wird. Weiter verfälschen Materialien wie Metall diese Werte, wenn zum Beispiel eine Gasflasche oder Ähnliches unvermutet hinter einem Sperrholz sitzt. Selbst kupferhaltiges Antifouling verfälscht den Wert, so dass man auffällige Werte immer zusätzlich absichern muss.

Weitere Beurteilungskriterien sind Spälte und Risse und dunkle, weiche Stellen. Wenn Holz wie Kork krümmelt, hat sein natürlicher Abbauprozess begonnen und es ist als Schiffsbauteil nicht mehr brauchbar.

Das Schöne an Holzschiffen ist, dass man Holzstücke praktisch überall partiell ersetzen kann. Nur darf man nicht den Aufwand unterschätzen. 5 Stellen sind kein Problem. Bevor man an 300 Stellen geht, verabschiedet man sich am Besten von dem Schiff.

Gebrauchtbootbegutachtung durch uns:

Ein zuverlässiges Urteil über ein gebrauchtes WAARSCHIP bekommen sie, wenn sie uns mit einer Begutachtung beauftragen. Jedes Schiff hat seine Schwachstellen. Wir haben unter den ca. 350 WAARSCHIPs, die wir im Laufe von 25 Jahren intensiv angeschaut haben, noch nie ein wirklich perfektes Schiff gefunden, weil es das gar nicht geben kann. Eine Begutachtung kann also nur das Ziel haben, dass es keine gravierenden oder versteckten Mängel gibt und/oder der Preis in einer vernünftigen Relation zu den Stärken und auch Schwächen steht. Auch die Einschätzung des Aufwandes und der Kosten für die Behebung von Mängeln kann eine wichtige Rolle bei einem Gutachten spielen.

Kosten einer Begutachtung: Je nach Schiffsgröße und auch Fragestellung zwischen 150 und 450.- € zuzüglich eventueller Fahrtkosten.