Gebaut 1984.
Technische Daten: Länge über Alles 12,65 m, Länge Wasserlinie 10,55 m, Breite 3,60 m, Tiefgang je nach Festkielausführung 1,6 bis 2,2 m, Verdrängung ca. 7 Tonnen, Ballastanteil fast 50 %;
Das W 1220 ist das größte und zweifellos eines der schönsten WAARSCHIPs. Es ist ein relativ schlankes Schiff, das für diese Größe eine sehr niedrige Verdrängung bei gleichzeitig hohem Ballastanteil hat. Die Segeleigenschaften sind über jeden Zweifel erhaben, es gab sogar ein Schiff mit Pinnensteuerung, die bei richtigem Segeltrimm gut zu handhaben war.
Das W 1220 kam 1984 auf den Markt und wurde im Prospekt auch als sehr geeignet für den Selbstbau angepriesen. Orginalzitat: „….der Bastler kann mit Hilfe unseres perfekten Ausbausystems in verhältnismäßig kurzes Zeit die 1220 ohne Risiko ausbauen. (Etwa 3000 Arbeitsstunden, abhängig welche Ausführung sie wählen). Es ist eine schöne Arbeit wobei man sich richtig erholen kann.“
Wie solche Projekte dann tatsächlich ablaufen können, wollen wir am Beispiel des Rumpfes mit der Bau Nr. 8 schildern. Der damals junge Bootsbauer Heiko Preuss (heute selbstständiger Yachtsachverständiger, Bootsbaumeister, langjähriger Segellehrer u. nautischer Ausbilder) wurde von einer Eignergemeinschaft beauftragt ein besonderes Schiff zu bauen. Es sollte in hohem Maße aktive Sicherheit bieten, hohe Geschwindigkeit, bestes Kreuzvermögen auch bei Starkwind, moderne, schnelle Linien , hochwertige Ausrüstung und Komfort waren gefragt. Der Bootsbauer suchte lange nach einem Entwurf und als das W 1220 auf den Markt kam, wusste er sofort, das ist das gesuchte Schiff. Bei WAARSCHIP BV wurde der Rumpf bestellt (gegen Aufpreis in Mahagoni-Sperrholz) und ins tiefste Bayern verfrachtet. Nach 3000 Arbeitsstunden, das Schiff war noch längst nicht fertig, trennte sich die geplante Eignergemeinschaft und der Bootsbauer stand mit dem Schiff da. Alleine konnte er es nicht finanzieren und so sollte die Baustelle verkauft werden.
Investiert waren Material zum Listenpreis von 180.000.- DM und die 3.000 Arbeitsstunden. Es war schon ein Volvo Penta Dreizylinder-Turbodiesel –Saildrive eingebaut (Wert 24.000.- DM), das komplette Rigg und viele Beschläge dabei, alleine Winschen im Wert von knapp 20.000.- DM. Es war im Verlaufe von 2 Jahren nicht möglich einen Käufer zu finden, der für dieses „Schnäppchen“ bereit war 120.000.- DM zu bezahlen.
Die Geschichte ging dann so weiter, dass jemand das Schiff kaufte, der eigentlich nur das Grundstück wollte auf dem das Schiff stand. Das Schiff mit zu kaufen war dann die Notlösung, um schnell zu dem Grundstück zu kommen. Das Schiff wurde dann zu uns nach Büchen gebracht, mit dem Ziel den Liebhaber zu finden. Ein halbes Jahr später fand sich dann ein Investor, der das Schiff zum Zwecke des Vercharterns fertig bauen ließ. Weil dieser Fertigbau schnell gehen sollte, um möglichst bald Umsätze zu erzielen, konnten wir das aus Zeitgründen nicht leisten. Wir haben dann den Auftrag an die Bootswerft Helmut Dick in Kiel vermittelt, die das W 1220 für 160.000.- DM fertig gebaut hat. Der Standard war weit über dem was die WAARSCHIP-Werft zu leisten imstande gewesen wäre und der Preis war dafür überaus günstig.
Die Crux bei so einem edlen und überaus gut ausgestatteten W 1220 liegt darin, dass niemand hinter dem Namen WAARSCHIP so ein Schiff vermutet. So hatte die Vercharterung mit Anlaufschwierigkeiten zu kämpfen. Jeder Charterer, der das Schiff gesegelt hatte, war ein absoluter Fan und kam gerne wieder. Dennoch war die Auslastung über die Jahre nicht so, dass sich die Investition wirklich bezahlt gemacht hat. Das Schiff dankt es durch relativ geringe Abnutzung, denn die Beanspruchung war nicht so, wie das bei einem typischen Charterschiff üblich ist.
Die heutigen Eigner des W 1220 LaDigue würden sich aus Altersgründen schweren Herzens für 90.000.- € von dem Schiff trennen, wenn es den Liebhaber gibt, der das Schiff zu schätzen weiß. Bitte nähere Auskünfte erfragen.